Es werde Licht

Betritt man die Eingangshalle des neu errichteten Wohnhauses, dann schaltet der Bewegungsmelder über dem Eingangstor sofort die unzähligen Lampen an der Decke ein. Es wird also blitzartig hell, sobald man einen Fuß ins Haus setzt. Geht man dann weiter, biegt ums Eck, und nähert sich den Briefkästen, dann fühlt sich sogleich der nächste Sensor veranlasst, mir die Leuchten auf dem Weg zum Lift einzuschalten. - Das ist gut, das ist schön, das finde ich super!

Aber anscheinend haben die Leute von Planung & Bau darauf vergessen, dass Leute nicht nur ins Haus hinein gehen wollen, sondern ab und zu auch den Wunsch verspüren, wieder heraus zu kommen. So passiert mir nämlich jeden Morgen, nachdem ich die Tür meiner neuen Wohnung hinter mir zugeschlossen habe, und mich anschicke, das Gebäude zu verlassen, folgendes:

Ich fahre mit dem Lift hinunter zum Ausgang. Die Lifttür geht auf, und vor mir liegt der Gang im schlaftrunkenen Dämmerlicht der Notbeleuchtung. Schemenhaft kann man die rotbraune Ziegelwand erkennen, die diesem Bau diesen unvergleichlichen Ausdruck verleiht. Vergessene Holzreste, die offenbar bei irgendwelchen Umzugsarbeiten aus einem übervollen Abfallbehälter gefallen sind, hüllen sich in einer finsteren Ecke in ihren eigenen Schatten.
Auf den Weg zu den Briefkästen stolpere ich im Halbdunkel über etwas am Boden. Ich glaube, es sind Falten in den schwarzen Gummimatten, die es sich am Boden gemütlich gemacht haben. Angeblich sollen die Matten jetzt, während die Wohnungen bezogen werden, den darunter liegenden Bodenbelag vor Beschädigungen schützen. Aber in Wirklichkeit machen sie es den Neuankömmlingen nur unnötig schwer, die kleinen Wägelchen, auf denen sie ihre Möbel transportieren, den Gang entlang zu schieben.

Kaum verlasse ich den finsteren Hohlweg und bin bei den Briefkästen, bemerkt mich auch schon der freundliche Bewegungsmelder an der Decke, und schaltet hinter mir im Gang das Licht ein, damit ich nachschauen kann, worüber ich vorhin wirklich gestolpert bin.

Dann geht es weiter nach draußen. Ich wende mich nach links, und ebenso dämmrig und verschlafen, wie vorhin der Gang, liegt nun die Eingangshalle vor mir. Durch das Tor dringt das fahle Gelb der Natriumdampflampen herein; Einzelne barmherzige Deckenleuchten, die im Notbeleuchtungsmodus vor sich hin glimmen, spenden mehr Schatten als Licht. Ich durchquere die Halle. Schräg hinter mir strahlen noch die Postkästen im funkelnden Glanz, vor mir liegt das Halbdunkel der leeren Halle.
Vorsichtigen Schrittes nähere ich mich dem Tor, um nur ja nicht ein zweites Mal zu stolpern, denn auch hier tummeln sich faule Gummimatten am Boden. Wie riesige flache Nacktschnecken, die hier ein Nest haben um dem Licht des Tages zu entfliehen, liegen sie da vor mir.
Bald hüllen sich die Postkästen wieder in schläfrige Dunkelheit, und eine vergessene Farbdose, die auf einem Mauervorsprung zwischen dem Ausgang und mir steht, wirft einen langen Schatten, der vom Tor weg, an mir vorbei, in die Dunkelheit der Halle zeigt.
Langsam nähere ich mich dem Haustor. Ich strecke die Hand aus, um es zu öffnen, und in genau diesem Augenblick, als ich beginne die Klinke nach unten zu drücken, erkennt das elektronische Auge über mir sein Versäumnis, und, so als wäre es um eifrige Wiedergutmachung bemüht, dreht es hinter mir die Flutlichtanlage auf. Unvorstellbare Mengen von Elektronen flitzen plötzlich hurtig durch dünne Drähte, heizen sie auf mehr als tausend Grad auf, und bringen sie zum Glühen. Photonen in unaussprechlicher Anzahl bevölkern plötzlich die Eingangshalle meiner neuen Bleibe, und tauchen sie in helles, blendend weißes, gleißendes Licht.

Nur schade, dass ich jetzt schon draußen bin.

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Hubert Schölnast
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